Vor kurzem konntet ihr unsere ersten Tipps zum Outdoor-Überlebenstraining lesen. Heute ergänzen wir die genannten Grundlagen um weitere Tipps, Tricks und was ihr sonst noch beherrschen solltet.
Nahrung beschaffen und zubereiten
Diese Aufgabe erfordert in der Wildnis Wissen, Geduld und Kreativität. Mit sicher essbaren Pflanzen, effektiven Jagd- und Fischfangmethoden sowie cleveren Kochtechniken könnt ihr mit Erfolg überleben.
Essbare Wildpflanzen und Pilze erkennen
Die Natur bietet eine Fülle an essbaren Schätzen, aber Vorsicht ist geboten – nicht alles, was grün ist, gilt auch als genießbar. Mit ein wenig Wissen könnt ihr jedoch sicher die richtige Auswahl treffen:
- Wildpflanzen: Brennnesseln, Löwenzahn und Giersch machen den Anfang sowie sehr nährstoffreich. Ihre Blätter können als Salat oder gekocht verwendet werden. Triebe schmecken oft am besten und sind leichter verdaulich.
- Beeren: Heidelbeeren und Brombeeren sind sichere Optionen, während ihr bei unbekannten roten oder weißen Beeren aufmerksam sein solltet.
- Pilze: Pfifferlinge oder Steinpilze sind Delikatessen. Aber Achtung, denn viele Pilze haben giftige Doppelgänger, die ihr kennen solltet. Sammelt nur, was ihr eindeutig erkennt!
Weitere essbare Wildpflanzen sind: Spitzwegerich, Sauerampfer, Löwenzahn, Blüten der Kapuzinerkresse, Gänseblümchen und vom Holunder. Weiter geht es mit Samen und Früchten wie der Buchecker, Hagebutte und Wildäpfeln. Zur Not könnt ihr euren Hunger mit ausgewählten Wurzeln (Klette, Wilde Möhre, Brennnessel etc.) stillen.
Grundlagen der Jagd und des Fischfangs
Nicht immer reichen Pflanzen aus, um euren Energiebedarf zu decken, besonders in kalten Regionen. Jagd und Fischfang erfordern Geduld und Geschick, sind aber effektive Methoden zur Nahrungssicherung.
Jagd
Verwendet einfache Fallen wie Schlingen, die aus Paracord oder Draht gefertigt sind, um kleinere Tiere (bspw. Hasen oder Eichhörnchen) zu fangen. Achtet darauf, die Fallen an Orten aufzustellen, die von Tierspuren durchzogen sind, wie etwa in der Nähe von Wasserquellen oder auf sichtbaren Tierpfaden.
Ein improvisierter Speer oder eine Schleuder kann euch helfen, wenn keine Fallen zur Verfügung stehen. Dieser lässt sich leicht aus einem stabilen Ast anfertigen. Schnitzt eine scharfe Spitze ins Holz oder befestigt eine Metallspitze. Für die Schleuder benötigt ihr elastisches Material wie und eine Y-förmige Astgabel. Auch improvisierte Methoden, zum Beispiel eine Fallgrube oder eine simple „Deadfall“-Falle, bei der ein schwerer Stein auf einen Auslöser platziert wird, erfüllen ggf. ihren Zweck.
Tipp: Übt den Bau und die Handhabung solcher Jagdwerkzeuge vorab, damit ihr in der Wildnis keine wertvolle Zeit verliert. Denkt immer daran, eure Fallen regelmäßig zu überprüfen, dass sie nicht umsonst aufgestellt wurden oder gefangene Tiere unnötig leiden.
Fischfang
Bindet eine Angelschnur an einen Stock, als Köder eignen sich Würmer oder Insekten. Achtet darauf, den Köder so zu platzieren, dass er in der natürlichen Strömung oder Nähe von Verstecken liegt, wo Fische häufig Nahrung suchen. Falls ihr kein Haken zur Hand habt, könnt ihr gebogene Metallstücke oder spitze Dornen als Ersatz nutzen.
Alternativ könnt ihr eine einfache Fischfalle bauen, z. B. aus Steinen, die ihr im Wasser zu einem Trichter formt. Führt die Fische langsam in den Trichter, indem ihr sie mit Bewegungen oder natürlichem Futter anlockt. Zusätzlich könnt ihr Weidenäste oder andere flexible Materialien einsetzen, um daraus eine temporäre Reuse zu flechten. Diese Methode hält die Fische lebend, bis ihr sie entnehmen möchtet.
Tipp: Setzt Fischfallen in ruhigen Bereichen (Buchten oder unter überhängenden Ästen) ein, wo sich Fische gern aufhalten. Ergänzt eure Techniken durch das Beobachten von Wasserbewegungen und Schatten – so erhöht ihr eure Chancen auf eine erfolgreiche Mahlzeit.
Kochen in der Wildnis
Die Zubereitung von Nahrung ist genauso wichtig wie das Sammeln. Gut gegarte Speisen sind bekömmlicher und auch sicherer, da viele Krankheitserreger abgetötet werden. Hierfür haben sich zwei Techniken zum Überleben besonders bewährt.
Garen mit heißen Steinen:
Erhitzt flache Steine im Feuer und nutzt sie zum Garen von Fleisch, Fisch oder Teig. Bedenkt hierbei, die Steine langsam zu erhitzen. Dann lassen sich um Risse vermeiden. Und verwendet nur Steine aus Flussbetten, die nicht porös sind, da diese seltener explodieren. Platziert die Nahrung direkt auf den Steinen oder wickelt sie in Blätter (von Bananen oder Kohl), um ein Anbrennen zu verhindern.
Bei einer anderen Methode legt ihr heiße Steine in ein Erdloch, füllt es mit Essen und bedeckt dieses mit Erde oder Laub. Damit habt ihr eine natürliche „Dampfgar-Methode“, die besonders geeignet ist, wenn ihr größere Mengen zubereiten wollt (bspw. ein ganzes Huhn oder Wurzelgemüse). Legt feuchte Blätter oder Gras über die heißen Steine, für zusätzlichen Dampf.
Ideen am Lagerfeuer:
Spießt Fisch oder Fleisch auf einen Stock und haltet ihn über die Glut, bis die Nahrung gleichmäßig gegart ist. Dreht den Stock langsam, um ein Anbrennen zu vermeiden. Benutzt Äste von ungiftigen Hölzern wie bspw. Haselnuss oder Weide, um den Geschmack nicht zu beeinträchtigen.
Nehmt einen Topf oder eine Metallpfanne zur Hand, für die Zubereitung von Suppen oder Eintöpfen. Fügt wild gesammelte Zutaten (essbare Pflanzen, Beeren oder Pilze) hinzu, um nahrhafte Mahlzeiten zu kreieren. Wenn euch ein Topf fehlt, könnt ihr Wasser in einem stabilen Behälter aus Rinde oder sogar in einem hohlen Stein erhitzen.
Tipp: Baut einen kleinen „Reflektorofen“ aus Steinen oder dicker Rinde hinter dem Feuer, für die optimale Ausbeutung der Hitze. Damit wird das Kochen oder Garen noch effizienter.
Erste Hilfe und Gesundheitsvorsorge
In der freien Natur seid ihr euer eigener Arzt – und das kann eine Herausforderung sein, wenn keine Apotheke in Sichtweite ist. Mit den richtigen Kenntnissen könnt ihr jedoch Verletzungen und gesundheitliche Risiken meistern, bevor sie zu ernsthaften Problemen werden.
Wundversorgung und Notfallmedizin
Selbst kleine Kratzer oder leichte Schnittwunden können ohne richtige Versorgung gefährlich werden. Geht dabei wie folgt vor:
- Wunden reinigen: Setzt sauberes Wasser oder eine antiseptische Lösung aus eurem Notfall-Kit ein, um Schmutz und Keime zu entfernen. Mit einer Spritze ohne Nadel könnt ihr Schmutz aus der Wunde spülen.
- Fremdkörper entfernen: Splitter oder Dornen mit einer sterilen Pinzette vorsichtig herausziehen.
- Abdecken: Verwendet sterile Mullbinden oder improvisiert mit einem sauberen Stoff, um die Wunde vor weiteren Verunreinigungen fernzuhalten.
- Infektionskontrolle: Habt ein Auge auf Schwellungen, Rötungen oder Eiterbildung – sie sind ein Warnsignal für Infektionen. Dann ist eine antibiotische Salbe gefragt. Damit es nicht zu Komplikationen kommt.
Umgang mit Unterkühlung oder Hitzeerschöpfung
Extreme Wetterbedingungen sind eine ernste Gefahr, die schnelle Maßnahmen erfordert.
Unterkühlung behandeln
Entfernt sofort nasse Kleidung und wickelt euch oder den Betroffenen in eine Thermodecke. Bietet warme, aber keine heißen Getränke an, um den Körper langsam aufzuwärmen. Achtung: Kein direktes Aufwärmen mit heißen Quellen oder Feuer – das kann Kreislaufschäden verursachen.
Hitzeerschöpfung verhindern
Sorgt für Schatten und legt feuchte Tücher auf Stirn und Nacken – zur Regulation der Körpertemperatur. Hydriert euch regelmäßig, am besten mit Elektrolytlösungen. Als Faustregel gelten 30 ml pro kg Körpergewicht. Vermeidet zudem schwere körperliche Aktivitäten während der heißesten Tageszeit.
Verletzungen behandeln
- Bei Verstauchungen wickelt ihr eine elastische Binde um die verletzte Stelle und schont sie anschließend.
- Für Brüche verwendet stabile Äste oder Stöcke als Schiene und fixiert diese mit Paracord bzw. Tüchern.
- Blutungen stillt ihr am besten mit einem Druckverband, um den Blutfluss zu kontrollieren.
Euer Notfall-Kit: Was muss hinein?
Ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Kit sollte euch stets begleiten. Die wichtigsten Bestandteile zum Überleben sind:
- Wundversorgung: Pflaster, sterile Mullbinden, antiseptische Lösungen, Klebeband.
- Hilfsmittel: Pinzette, Schere, Einmalhandschuhe, Sicherheitsnadeln.
- Medikamente: Schmerzmittel, antiallergische Tabletten, Kohletabletten gegen Verdauungsprobleme.
- Thermodecke
- Zusätze für die Wildnis: Zeckenzange, wasserfester Stift, elastische Binden, Kompresse für Verbrennungen.
Schutz vor Wetterextremen
Mutter Natur kann euer bester Freund oder schlimmster Feind sein, wenn es darum geht, überleben zu wollen. Mit der richtigen Ausrüstung, cleverer Kleidung und einer Portion Know-how bleibt ihr aber auch bei schlechtem Wetter auf der sicheren Seite.
Überleben bei extremer Kälte oder Hitze
Eure größte Aufgabe bei extremen Temperaturen ist es, für eine stabile Körperkerntemperatur zu sorgen. Je nach den vorherrschenden Bedingungen müsst ihr euch entsprechend anpassen.
Kälte
Tragt mehrere Kleidungsschichten, um die Körperwärme einzuschließen (siehe Schichtsystem weiter unten). Achtet darauf, dass Hände, Füße und Kopf warm bleiben, da über diese Bereiche die meiste Wärme verloren geht. Nutzt winddichte Materialien und isolierende Unterlagen, für einen möglichst geringen Kontakt mit kaltem Boden. Bei extremen Minusgraden: Baut eine Schneehöhle bzw. windgeschützte Unterkunft.
Hitze
Bleibt in Bewegung, aber überanstrengt euch nicht. Haltet euch im Schatten oder nutzt einen Tarp, zum Schutz vor der Sonne. Trinkt regelmäßig, selbst wenn ihr keinen Durst verspürt, und vermeidet koffeinhaltige/alkoholische Getränke, die euren Körper austrocknen können. Bedeckt euren Kopf und Nacken mit einem Tuch, um einen Hitzestau zu verhindern.
Kleidungsschichten und Ausrüstung für verschiedene Klimazonen
Das sogenannte Zwiebelschalenprinzip ist eure Geheimwaffe gegen wechselnde Wetterbedingungen. Jede Schicht übernimmt eine spezifische Funktion:
- Die Basisschicht liegt direkt auf der Haut und soll Schweiß ableiten. Materialien wie Merinowolle oder Funktionsstoffe sind dafür ideal.
- Die Isolationsschicht speichert Wärme. Eine Fleecejacke oder Daunenweste eignet sich hervorragend.
- Die Außenschicht schützt euch vor Wind, Regen oder Schnee. Setzt hierfür wasser- und winddichte Jacken mit guter Atmungsaktivität ein.
Wichtig: Tragt keine Baumwolle! Sie speichert leicht Feuchtigkeit und trocknet nur sehr langsam.
Kommunikation und Signalgebung
Ob ihr auf Rettung wartet oder auf euch aufmerksam machen möchtet – die richtige Signalgebung kann den entscheidend sein. Akustische und visuelle Methoden stellen eure besten Optionen dar, gehört und gesehen zu werden.
Akustische und visuelle Notrufsignale
Hilferufe sollen auffallen und eindeutig sein. Somit lässt sich eine ungewollte Verwirrung vermeiden. Wir zeigen euch einige bewährte Methoden
Akustische Signale
- Drei kurze Pfiffe mit einer Signalpfeife gelten international als Notruf (siehe auch SOS-Code). Wiederholt das Muster in regelmäßigen Abständen.
- Lautes Klopfen auf Metall oder Steine kann in der Stille der Wildnis ebenfalls effektiv sein.
Visuelle Signale
- Nutzt Kontraste – Leuchtend farbige Kleidung oder ein Tarp auf einer Lichtung ist aus der Luft gut sichtbar.
- Bewegungen ziehen Aufmerksamkeit auf sich: Winkt mit einem reflektierenden Gegenstand oder schwenkt ein Tuch an einem Punkt, welcher aus weiter Entfernung gut zu erkennen ist.
Rauchsignale
Rauch ist besonders wirksam, da er hoch aufsteigt und weithin sichtbar wird – selbst aus großer Entfernung. Er ist ein bewährtes Signal, um auf Rettungstrupps oder Flugzeuge/Hubschrauber aufmerksam zu machen. Feuchtes Holz bzw. Laub erzeugt dichten weißen Rauch, der sich klar von der Umgebung abhebt und leicht ins Auge fällt.
Profi-Tipp: Drei Rauchwolken hintereinander gelten als internationales SOS-Signal. Achtet darauf, die Intervalle zwischen den Rauchwolken klar zu trennen (bspw. mit einer Decke), damit das Muster erkennbar bleibt. Zur Optimierung des Feuers legt ihr trockenes Holz unten in die Feuerstelle, um eine gleichmäßige Hitze zu erzeugen, und stapelt feuchtes Material darüber.
Baut die Feuerstelle an einem erhöhten, offenen Ort, damit der Rauch ungehindert aufsteigen kann. Vermeidet dichte Wälder oder Täler. Solltet ihr kein feuchtes Material zur Hand haben, könnt ihr das Feuer mit grünen Blättern oder frischem Gras ergänzen – auch das erzeugt dichten Rauch.
Vorbereitung auf Bergung
Eure Rettung kann schneller erfolgen, wenn ihr euch aktiv darauf vorbereitet. Sucht eine offene Fläche, von der aus Signale gut erkennbar sind. Bleibt nach Möglichkeit in der Nähe, damit euch Retter schneller finden. Tragt immer eine Signalpfeife, einen kleinen Spiegel und einen Feuerstarter bei euch. Nutzt farbige Tücher oder Kleidung, um die Aufmerksamkeit auf euch zu lenken.
Der richtige Umgang mit wilden Tieren
Die Wildnis ist das Zuhause vieler Tiere – ein Besuch von euch ist für sie oft genauso überraschend wie umgekehrt. Eignet euch im Vorfeld das richtige Wissen über Tierverhalten, Prävention und die optimale Reaktion auf Begegnungen an. Somit könnt ihr die Gefahren minimieren.
Tierverhalten verstehen
Wilde Tiere greifen in der Regel nicht ohne Grund an. Die meisten Konflikte entstehen aus Verteidigungsreflexen oder weil sie sich bedroht fühlen. Versteht ihr, wie sie „ticken“, könnt ihr viele Risiken präventiv abwenden.
- Respektiert ihr Territorium: Tiere verteidigen ihre Jungen oder Nahrungsquellen. Haltet euch auf Wanderwegen und betretet keine offensichtlichen Pfade, Nester, Höhlen oder Verstecke.
- Bleibt ruhig und sichtbar: Hektische Bewegungen oder lautes Schreien können Tiere erschrecken. Stattdessen hilft es, ruhig zu bleiben und sich langsam zurückzuziehen.
Sicherung des Lagers
Euer Unterschlupf ist ein Magnet für Tiere, wenn es nicht gut gesichert ist. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen bleiben unerwünschte Besucher fern.
- Lagert Nahrung und Abfälle mindestens 100 Meter entfernt vom Schlafplatz. Hängt sie in einem Beutel hoch an einem Baum auf.
- Nutzt bärensichere Behälter für Lebensmittel.
- Kocht nicht direkt im Lager – Gerüche ziehen wilde Tiere an.
- Errichtet euer Lager nicht in hohem Gras oder steinigen Bereichen, wo sich Schlangen, Spinnen & Co verstecken könnten.
- Klopft vorsichtig mit einem Stock auf den Boden, bevor ihr Bereiche betretet, um die Tiere zu warnen.
- Nutzt ein Moskitonetz oder ein geschlossenes Zelt, zum Schutz vor Mücken und anderen Plagegeistern
- Zitronengrasöl oder andere natürliche Abwehrmittel können Mücken fernhalten.
Strategien bei Begegnungen mit gefährlichen Tieren
Kommt es dennoch zu einem Treffen, ist eure Reaktion entscheidend. Wenn ein Bär euch bemerkt, bleibt ruhig stehen und sprecht mit leiser Stimme. Das signalisiert, dass ihr keine Bedrohung seid. Geht langsam rückwärts und behaltet den Bären stets im Auge. Dreht euch niemals um und lauft weg! Sollte ein Angriff erfolgen, legt euch flach auf den Boden, schützt Kopf und Nacken mit den Armen und bleibt still.
Solltet ihr einer Schlange begegnen, weicht langsam zurück und vermeidet schnelle Bewegungen. Schlangen greifen meist nur an, wenn sie sich bedrängt fühlen. Seht zu, wohin ihr tretet, und hebt Steine bzw. große Äste vorsichtig an.
Für Wölfe oder Wildkatzen gilt: Bleibt groß und laut. Hebt eure Arme oder einen Stock über den Kopf und macht euch so imposant wie möglich.
Fazit und Ausblick
Outdoor-Überlebenstraining ist eine Lebensschule. Die Wildnis fordert euch heraus, fördert eure Fähigkeiten und gibt die Möglichkeit, über euch hinauszuwachsen. Doch eines ist klar: Euer Survival-Know-how ist niemals abgeschlossen! Es ist eine Reise, auf der es immer Neues zu lernen gibt.
Die Natur ist vielseitig, und ihre Herausforderungen ändern sich ständig. Einmal erlerntes Wissen ist ein guter Start, aber es muss regelmäßig aufgefrischt und erweitert werden. Neue Techniken: Selbst erprobte Fertigkeiten können mit innovativen Ansätzen oder besseren Hilfsmitteln ergänzt werden. Unterschiedliche Umgebungen: Jede Landschaft – ob Wüste, Dschungel oder Gebirge – verlangt nach individuellen Überlebensstrategien. Besucht regelmäßig Survival-Camps oder veranstaltet eigene Outdoor-Wochenenden, um eure Kenntnisse lebendig zu halten. Bewusstsein für die Natur: Ihr werdet die Umwelt immer besser verstehen und auch wertschätzen sowie schützen lernen.
FAQ: Beliebte Fragen zum Überleben in der Wildnis
Zum Abschluss unserer zweiteiligen Serie, möchten wir einige wesentliche Anliegen von Survival-Neulingen aufgreifen.
Was sind die ersten Schritte, wenn ich mich in der Wildnis verirre?
Ein klarer Kopf ist entscheidend. Sucht euch einen sicheren, markanten Platz und bleibt dort, um nicht weiter vom Weg abzukommen. Überlegt, wo ihr zuletzt sicher wart und orientiert euch daran. Nutzt Signalmethoden wie Rauch oder laute Geräusche, um auf euch aufmerksam zu machen. Spart eure Energie für die wichtigsten Aufgaben, also zum Wasser finden und eine Unterkunft aufbauen.
Welche Techniken gibt es, um Wasser sicher aufzubereiten?
Es gibt mehrere Techniken, um Wasser sicher aufzubereiten. Wählt die Methode je nach Verfügbarkeit und Qualität der Quelle.
- Abkochen: Bringt das Wasser für mindestens eine Minute zum Kochen, um Keime und Bakterien abzutöten.
- Filtration: Nutzt tragbare Wasserfilter oder improvisierte Methoden mit Sand und Kohle.
- Chemische Desinfektion: Chlor- oder Jodtabletten machen Wasser schnell trinkbar.
- UV-Desinfektion: Mit UV-Licht-Stiften oder der Solar-Methode (SODIS) könnt ihr Keime abtöten.
Wie baue ich eine einfache Notunterkunft aus natürlichen Materialien?
Sucht euch einen windgeschützten Platz, idealerweise unter einem Baum oder in der Nähe von Felsen. Baut ein Gerüst aus stabilen Ästen in A-Form oder lehnt es an einen Baumstamm. Bedeckt es mit Blättern, Gras oder Rinde, zum Schutz vor Regen und Wind. Polstert den Boden mit Laub oder Moos gegen die Kälte vom Boden.
Wie entzünde ich ein Feuer ohne Streichhölzer oder Feuerzeug?
Sammelt trockenen Zunder aus Gras, Rinde oder Baumwollstoff. Nutzt einen Feuerstahl, um Funken zu erzeugen, oder reibt mit einem Bogenbohrer Holzstäbe, bis sich genügend Hitze bildet. Alternativ könnt ihr bei Sonne eine Lupe verwenden, um das Licht zu bündeln. Beginnt ganz klein und fügt vorsichtig kleine Zweige hinzu, bis sich ein ordentliches Feuer entwickelt.
Welche Grundkenntnisse der Orientierung sind in der Wildnis unverzichtbar?
Lernt rechtzeitig den Umgang mit einer Karte und einem Kompass. Orientiert euch an natürlichen Hinweisen (Sonnenstand, Sternbildern, Flussverläufen). Achtet auf markante Punkte in der Landschaft, um euren Weg im Kopf zu behalten und hinterlasst Zeichen (Steinhaufen, abgebrochene Zweige), als Wegweiser für den Rückweg.
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