Survival Guide: Die wichtigsten Überlebensfähigkeiten für Anfänger (Teil 1)

Die wichtigsten Überlebensfähigkeiten für Anfänger

Ihr wisst es vielleicht nicht, aber Überlebensfähigkeiten sind wie ein gutes Taschenmesser – klein, scharf und im richtigen Moment lebensrettend. Denn im Notfall könnt ihr euch nicht immer auf moderne Technik verlassen. Plötzlich in der Wildnis ohne Strom, ohne GPS und ohne Lieferando. Was bleibt euch? Genau: Euer Wissen und eure Fähigkeiten. Und genau darum geht es uns heute.

Dieser Survival Guide richtet sich an alle unter euch, die für den Ernstfall gewappnet sein wollen. Sei es der Wochenendausflug ins Nirgendwo oder eine unerwartete Krise. Ihr müsst keine erfahrenen Bushcrafter oder Navy SEALs sein, um von diesem Guide zu profitieren.  Überleben dreht sich um drei simple, aber entscheidende Faktoren: Denken, Priorisieren, Handeln. Los geht´!

Kapitel 1: Mentalität und Vorbereitung

Überleben beginnt im Kopf, nicht im Rucksack. Die richtige mentale Einstellung ist euer wichtigstes Werkzeug – noch wichtiger als ein scharfes Messer oder ein gut gepackter Notfallrucksack. Ihr müsst darauf vorbereitet sein, auch dann ruhig zu bleiben, wenn die Situation unübersichtlich wird. Eine positive Einstellung und der Wille, trotz widriger Umstände weiterzumachen, sind oft der entscheidende Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg. Es geht darum, Hindernisse als Herausforderungen zu sehen und nicht als unüberwindbare Mauern. Es ist absolut essentiell, stets lösungsorientiert zu denken und niemals aufzugeben, selbst wenn es mal nicht nach Plan läuft. Denn wie heißt es so schön? „Die Natur spielt nicht immer fair, aber sie lässt euch immer mitspielen.“

Mentale Stärke entwickeln
Dies ist kein Talent, das einige von euch einfach so haben und andere nicht – es ist eine Fähigkeit, die man trainieren kann. Ihr solltet lernen, euch mental auf schwierige Situationen vorzubereiten, indem ihr euch bewusst Herausforderungen stellt, die euch aus eurer Komfortzone zwingen. Probiert euch an folgenden drei Dingen aus:

1. Beispiel: Kalte Duschen als tägliche Herausforderung
Eine einfache, aber effektive Methode, eure mentale Stärke zu entwickeln. Täglich eine kalte Dusche und werdet ihr merken, wie unangenehm das ist – euer Körper will weg, eure Gedanken rufen nach Wärme. Doch genau hier setzt das Training der Resilienz an! Ihr lernt, euch bewusst gegen die Flucht zu entscheiden und die Kälte auszuhalten. Atmet tief, konzentriert euch auf den Moment und bleibt ruhig. Diese kurze, aber heftige Challenge stärkt eure mentale Widerstandskraft, indem ihr lernt, unangenehme Situationen kontrolliert zu bewältigen. Wenn ihr das regelmäßig schafft, wird es leichter, auch in anderen stressigen Momenten Gelassenheit auszustrahlen.

2. Beispiel: Fasten für mehr mentale Disziplin
Ein weiteres praktisches Beispiel ist das Fasten, bei dem ihr euch bewusst entscheidet, für eine bestimmte Zeit auf Nahrung zu verzichten. Fasten erfordert mentale Stärke, weil der Körper regelmäßig nach Essen verlangt.

Die ersten Stunden sind oft am schwierigsten, aber mit der Zeit lernt ihr, den Hunger zu kontrollieren und euer Bedürfnis zu beherrschen. Dieses Training lehrt euch, dass ihr die Kontrolle über euren Körper habt, nicht andersherum. In einer Überlebenssituation, in der Nahrung vielleicht knapp ist, hilft euch diese Erfahrung, ruhig zu bleiben, wenn Mahlzeiten ausbleiben.

3. Beispiel: Nachtwanderungen ohne Taschenlampe
Eine großartige Möglichkeit, mentale Stärke zu entwickeln, stellen Spaziergänge in völliger Dunkelheit dar. Das Navigieren in der Finsternis fordert eure Konzentration, Geduld und vor allem euren Mut heraus. Zunächst werdet ihr vielleicht Angst verspüren.

Doch indem ihr weitergeht und euch auf Tastsinn, Gehör und Orientierung verlasst, trainiert ihr euer Vertrauen in euch selbst. Dies lehrt euch, mit Unsicherheit umzugehen, anstatt euch von ihnen leiten zu lassen.

Umgang mit Stress und Panik in Notsituationen
Ihr könnt die beste Ausrüstung der Welt haben – wenn ihr in Panik geratet, wird euch das nicht viel nützen. Wichtig ist, zu erkennen, wann sich überwältigender Stress einschleicht, und dann aktiv dagegen zu steuern.

Atmet tief durch, zählt bis zehn und erinnert euch daran, dass nahezu jede Situation lösbar ist. Stressabbau-Techniken wie tiefes Atmen, kurze Pausen zur Neuausrichtung und bewusste, kleine Schritte helfen enorm. Zudem solltet ihr euch klarmachen, dass ein gewisses Maß an Stress in Krisensituationen normal ist. Nutzt diese Energie, um fokussiert zu bleiben, anstatt euch von der Panik lähmen zu lassen. Ihr seid stärker, als ihr denkt, und habt mehr Kontrolle, als ihr in stressigen Momenten glauben mögt.

Kapitel 2: Notfallausrüstung

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Euer Lebensretter in der Krise. Aber keine Sorge, dies bedeutet nicht, dass ihr einen LKW voller Ausrüstung braucht. Im Gegenteil, es geht um intelligentes Packen. Zu den absoluten Basics gehören:

  • Robustes Messer oder Multitool
  • Feuerstarter (Feuerzeug, Streichhölzer, Feuerstahl)
  • Wasserfilter oder Reinigungstabletten
  • Taschenlampe mit Ersatzbatterien
  • Erste-Hilfe-Set
  • Notnahrung (z.B. Proteinriegel, Trockenfrüchte)
  • Kompass oder GPS-Gerät
  • Wasserdichter Beutel für Dokumente/Karten
  • Näh-Set
  • Draht oder Paracord
  • Signalpfeife
  • Multifunktionales Werkzeug (z.B. Spaten, Axt)
  • Hygieneartikel (z.B. Feuchttücher, Desinfektionsmittel)
  • Zusätzliche Kleidung (wasserdicht und isolierend)

Ohne diese Essentials seid ihr schnell in Schwierigkeiten, egal ob ihr euch in der Wildnis oder in einer städtischen Krisensituation wiederfindet. Ergänzend ist es essentiell, dass ihr immer etwas zum Schutz vor den Elementen dabei habt. Wie zum Beispiel eine Notfalldecke oder ein Tarp, das sich als multifunktionaler Lebensretter erweisen kann. Denkt daran: Jedes dieser Werkzeuge sollte leicht, kompakt und effektiv sein.

Rucksäcke und Packsysteme

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Nun ist euch bekannt und es stellt sich die Frage: Wo kommt das alles hin? Der richtige Rucksack ist entscheidend. Sucht nach einem Modell, das nicht nur groß genug ist, gut sitzt und sich bequem tragen lässt. Nichts ist schlimmer, als bei einer Wanderung von schmerzenden Schultern oder einem drückenden Riemen aufgehalten zu werden.

Hier sind drei Varianten im schnellen Check für euch:

Klassisches Top-Loader-System:

  • Zugang von oben, meist mit Kordelzug oder Deckelklappe
  • Ideal für Trekking und längere Touren
  • Großer Hauptbereich, weniger Fächer
  • Gut geeignet für voluminöse Gegenstände
  • Einfaches Packen großer Ausrüstungsgegenstände
  • Nachteil: Schwer zugängliche Gegenstände am Rucksackboden

Front-Loader-System:

  • Zugang über einen umlaufenden Reißverschluss an der Vorderseite
  • Bessere Übersicht über den Inhalt und leichterer Zugriff
  • Mehrere Innen- und Außentaschen zur besseren Organisation
  • Schneller Zugang auf eure Ausrüstung, ohne alles ausräumen zu müssen
  • Nachteil: Kann bei maximaler Beladung schwer zu verschließen sein

Modularer MOLLE-System-Rucksack:

  • MOLLE-Schlaufen zur Befestigung externer Taschen und Ausrüstung
  • Anpassbar und erweiterbar je nach Bedarf
  • Oft von Militär, Prepping- und Survival-Fans verwendet
  • Flexibilität beim Anbringen zusätzlicher Taschen oder Zubehör
  • Nachteil: Kann bei zu vielen Modulen unübersichtlich und schwer werden

Das richtige Packsystem hilft euch, alles ordentlich zu verstauen – ihr wollt schließlich nicht ewig nach dem Feuerstarter wühlen, während die Sonne schon hinter dem Horizont verschwindet. Achtet auf Fächer, Kompressionsriemen und wasserfeste Materialien.

Kapitel 3: Feuer machen

Feuer ist das ultimative Überlebenswerkzeug – es hält euch warm, ermöglicht das Kochen von Essen und schützt vor wilden Tieren. Doch das Feuermachen ist eine Kunst, die etwas Geschick erfordert. Zunächst braucht ihr die richtigen Materialien:

  1. Zunder, der leicht entzündlich ist (z.B. trockene Blätter, Baumwollfasern oder Birkenrinde),
  2. Kleinholz zum Anheizen,
  3. größere Holzstücke für das eigentliche Feuer.

 Ihr solltet den Standort eures Feuers mit Bedacht wählen – geschützt vor Wind, aber gut belüftet. Achtet darauf, dass keine trockenen Äste oder Büsche in der Nähe sind, die ungewollt in Flammen aufgehen könnten.

8 Schritte: So stapelt ihr da Holz für ein Lagerfeuer richtig:

Ein gut aufgebautes Lagerfeuer ist entscheidend, damit es gleichmäßig brennt und leicht zu entzünden ist. So geht ihr dabei vor:

  1. Den Untergrund vorbereiten: Sucht euch eine feuerfeste Fläche, am besten auf Erde oder Sand, und entfernt alle brennbaren Materialien wie Laub oder Gras in der Nähe. Legt rundum eine feuerfeste Basis, z.B. aus größeren Steinen oder Sand, um das Feuer in Schach zu halten.
  2. Zunder in der Mitte platzieren: Das Herzstück eures Feuers. Nutzt leicht entzündliche Materialien wie trockene Blätter, dünne Rindenstücke oder Baumwollbäusche. Platziert diese in der Mitte eures Feuerplatzes als Basis.
  3. Anzündholz locker darüber stapeln (Tipiform): Stapelt dünnes, trockenes Anzündholz (kleine Zweige und dünne Stöcke) locker über den Zunder in einer Art „Tipi“-Form. Lasst dabei genug Luft zwischen den Stöcken, damit Sauerstoff an das Feuer kommt. Diese Form fördert die Luftzirkulation und erleichtert das Entzünden.
  4. Das mittlere Holz schichten (Tipi oder Pyramide): Nun kommt das mittlere Holz ins Spiel. Verwendet mittelgroße, trockene Äste und platziert sie rund um den Anzündholzstapel – ebenfalls in einer Tipi- oder Pyramidenform. Achtet darauf, dass der Zunder weiterhin gut zugänglich bleibt.
  5. Mehr Holz hinzufügen: Sobald das Feuer gut brennt, könnt ihr größere Holzscheite hinzufügen. Diese legt ihr vorsichtig auf das bestehende Feuer, entweder parallel übereinander (Log Cabin-Stil) oder in die Pyramidenform integriert. Bedenkt, dass genügend Luft an die Glut kommen muss, um die Flammen zu nähren.
  6. Luftzirkulation sichern: Zwischen den Schichten aus Holz sollte immer genug Raum für Sauerstoff bleiben. Das ist entscheidend, damit euer Feuer nicht erstickt und gleichmäßig brennt.
  7. Feuer starten: Nun könnt ihr den Zunder entzünden. Beginnt am besten an mehreren Stellen gleichzeitig, um es gleichmäßig zum Laufen zu bringen. Sobald der Zunder brennt, wird das Anzündholz schnell nachziehen und die Flammen auf das mittlere und größere Holz übertragen.
  8. Das Brennen erhalten: Wenn das Feuer gut läuft, müsst ihr nur noch regelmäßig Holz nachlegen. Denkt dabei immer an die richtige Balance zwischen ausreichend Luft und genügend Holz.

Verschiedene Methoden zum Entzünden eines Feuers

Nicht alle erfordern ein Feuerzeug oder Streichhölzer. Eine klassische Lösung ist der Feuerstahl: Ihr schlagt Funken mit einem Metallstück heraus und entzündet damit den Zunder. Alternativ könnt ihr mit einer Lupe Sonnenlicht bündeln, um trockenes Material zu entzünden – das ist natürlich nicht immer möglich, aber eine gute Option an sonnigen Tagen.

Für die Oldschool-Prepper unter euch gibt es die sogenannte „Bogenbohrer-Methode“, bei der Reibung genutzt wird, um Hitze und schließlich Feuer zu erzeugen. Diese Technik erfordert Geduld und Übung, aber sie ist eine der ältesten und effektivsten Methoden. Ihr habt mehr Hightech zur Hand? Dann sind moderne Feuerzeuge und Sturmstreichhölzer natürlich die bequemsten Optionen,

Wichtige Tipps zum sicheren Umgang mit dem Lagerfeuer

Feuer machen zum Überleben in der Wildnis
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  1. Erstens: Löscht euer Feuer immer gründlich, bevor ihr den Platz verlasst – stellt sicher, dass keine Glut mehr glüht und gießt Wasser über die Reste.
  2. Zweitens: Haltet immer eine Grube oder Steinumrandung bereit, um zu verhindern, dass sich das Feuer ausbreitet. Eine gute Krisenvorsorge bedeutet, Gefahren von vornherein auszuschließen.
  3. Drittens: Achtet auf die Windrichtung, für einen kontrollierten Rauch und Funkenflug. Wer schon einmal in einem Funkenregen stand, weiß, wie schnell das gefährlich werden kann.

Ein letzter Tipp: Habt immer ein paar „Feuerbooster“ wie Wattebällchen mit Vaseline oder spezielle Anzündwürfel dabei – sie können den Unterschied machen, wenn der Zunder mal etwas feucht ist.

Kapitel 4: Wasseraufbereitung

Ohne Wasser seid ihr schneller am Ende, als ihr „Krisenvorsorge“ sagen könnt. Trinkbare Flüssigkeit ist der Schlüssel zum Überleben, besonders in der Natur. Glücklicherweise bietet die Wildnis mehr Trinkquellen, als ihr vielleicht denkt. Bäche, Flüsse, Seen oder sogar Tau auf Blättern sind in der Not wertvolle Ressourcen.

In trockeneren Gebieten könnt ihr Wasser aus Pflanzen wie Kakteen gewinnen oder unter Felsen nach Feuchtigkeit graben. Achtet dabei immer darauf, dass das Wasser möglichst klar ist. Schmutziges Wasser kann krank machen, und das wollt ihr auf keinen Fall riskieren.

Eine weitere Methode: Folgt Tierspuren. Sie kennen die besten Wasserstellen und führen euch manchmal direkt zur Quelle. Euer Ziel sollte immer sein, die reinste Wasserquelle zu finden, bevor ihr mit der Aufbereitung beginnt.

Methoden zur Wasseraufbereitung

Habt ihr endlich Wasser gefunden, ist es meistens noch nicht trinkbar. Ihr solltet es unbedingt aufbereiten, um schädliche Bakterien, Viren oder Parasiten loszuwerden. Eine der besten Methoden ist das Filtern. Mit einem tragbaren Wasserfilter oder einem improvisierten System aus Sand und Aktivkohle entfernt ihr Schwebstoffe und gröbere Verschmutzungen.

Doch das reicht nicht immer aus. Kochen ist die sicherste Methode, um euer Wasser keimfrei zu machen. Lasst es mindestens fünf Minuten sprudelnd kochen, um sicherzugehen, dass alles abgetötet ist. Alternativ könnt ihr chemische Wasseraufbereitungstabletten nutzen – ein paar Tropfen Jod oder Chlor genügen, um das Wasser zu reinigen.

Vermeidung von Wasserkrankheiten

Nicht aufbereitetes Wasser kann schnell zu einer gefährlichen Falle werden, voller unsichtbarer Bedrohungen wie Giardien oder E. coli-Bakterien. Wenn ihr Wasser trinkt, das nicht ordnungsgemäß gefiltert und/oder gekocht wurde, riskiert ihr Krankheiten wie Durchfall oder noch Schlimmeres. Um solche Probleme zu vermeiden, haltet euch an die „goldenen Regeln“: filtern, kochen, aufbereiten!

Auch wenn das Wasser klar aussieht, bedeutet das nicht, dass es sauber ist. Auch eure Wasserflaschen und Behälter sollten stets sein, um eine erneute Kontamination zu verhindern.

Kapitel 5: Nahrung finden und beschaffen

Essbare Wildpflanzen erkennen
In der Wildnis ist die Natur eure Vorratskammer – ihr müsst nur wissen, welche „Regale“ sicher sind. Essbare Wildpflanzen zu erkennen ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die ihr aneignen könnt, wenn ihr euch auf die Krisenvorsorge spezialisiert.

Viele Pflanzen, die euch unscheinbar erscheinen, sind wahre Nährstoffbomben. Hier ein paar Beispiele:

  • Brennnessel: Reich an Vitaminen und Mineralstoffen, nach dem Kochen harmlos
  • Löwenzahn: Blätter und Blüten sind essbar, gut für Salate oder als Tee
  • Vogelmiere: Mild im Geschmack, ideal für Salate oder als Spinatersatz
  • Giersch: Schmeckt ähnlich wie Petersilie, eignet sich für Suppen und Salate
  • Spitzwegerich: Blätter roh oder gekocht verzehren, bekannt für seine heilenden Eigenschaften
  • Knoblauchrauke: Ideal als Würze in Salaten oder Pestos
  • Sauerampfer: Hat einen säuerlichen Geschmack, perfekt als Kontrast in Salaten oder Suppen.
  • Schafgarbe: Junge Blätter lassen sich roh verzehren, bspw. in Salaten oder als Tee.
  • Bärlauch: Verwandter des Knoblauchs, vielseitig einsetzbar in Pestos und Suppen.
  • Wilde Möhre: Blätter und Wurzeln sind essbar – die Wurzeln haben einen milden Möhrengeschmack.
  • Gänseblümchen: Blätter, Blüten und Knospen sind essbar, dekorativ in Salaten.
  • Klee & Rotklee: Blätter und Blüten essbar, gut in Salaten oder als Tee.
  • Wilder Hopfen: Junge Triebe sind essbar, schmecken ähnlich wie Spargel.
  • Huflattich: Junge Blätter sind essbar, gut für Salate oder als Tee.

Zusatz: Lernt, welche Beeren, Blätter und Wurzeln essbar sind, und vertraut nicht blind auf das Aussehen. Die Brennnessel zum Beispiel sieht wehrhaft aus, aber nach dem Kochen ist sie reich an Vitaminen und völlig harmlos. Dagegen kann eine schöne Beere wie die Tollkirsche schnell zur Gefahr werden. Es lohnt sich, mit einem Kräuterkundigen zu arbeiten und vorher in sicherem Umfeld zu üben. Eure Fähigkeit, die richtige Pflanze zu identifizieren, kann entscheidend für euer Überleben sein, wenn die Essensvorräte knapp werden.

Jagd und Fischfang für Anfänger

Wenn Pflanzen alleine nicht ausreichen, wird es Zeit, sich den proteinreicheren Quellen zuzuwenden. Für Anfänger in der Jagd ist es nicht nötig, sofort mit Bogen und Pfeil loszuziehen. Kleinere Fallen oder Schlingen reichen oft schon aus, um Kleintiere zu fangen. Mit einem improvisierten Speer und einer selbstgebauten Angel lässt sich Fisch fangen. Geduld ist hier euer bester Freund – Tiere werden nicht sofort in eure Fallen laufen. Sorgt dafür, dass ihr mehrere Stellen vorbereitet. Achtet dabei auf Wildpfade, Wassernähe und typische Verstecke, in denen sich Tiere aufhalten.

Beim Fischfang ist es ähnlich: Ihr müsst nicht immer eine Angel dabei haben, improvisierte Netze oder simple Fangmethoden wie der Bau einer Fischreuse funktionieren oft genauso gut. Übt diese Fähigkeiten vorher, damit ihr im Ernstfall bereit seid, eure eigene Nahrung zu beschaffen.

Grundlagen des Lebensmittelkonservierens in der Wildnis

Eure Beute oder gesammelten Pflanzen nur zu essen, ist eine Möglichkeit – aber kluge Krisenvorsorge bedeutet auch an die Zukunft zu denken. In der Wildnis gibt es viele Methoden, um Lebensmittel länger haltbar zu machen, und ihr solltet sie unbedingt beherrschen. So könnt ihr eure gesammelten Lebensmittel länger haltbar machen:

  • Trocknen: Obst, Gemüse und Fleisch an der Sonne oder über dem Feuer trocknen, um Feuchtigkeit zu entziehen.
  • Räuchern: Fleisch und Fisch über einem langsamen Feuer räuchern, um sie haltbar und geschmackvoll zu machen.
  • Salzen: Fleisch, Fisch und Gemüse mit Salz einreiben oder in Salzlake einlegen. Vermindert das Bakterienwachstum.
  • Fermentieren: Gemüse wie Kohl in Salzwasser einlegen und fermentieren lassen, für eine natürliche Konservierung.
  • Einlegen in Öl oder Essig: Lebensmittel wie Gemüse in Öl oder Essig einlegen, zum Schutz vor Schimmel und Bakterien.
  • Frostkonservierung: Falls ihr in kalten Gegenden unterwegs seid, nutzt das natürliche Eis bzw. Schnee, um Fleisch und Fisch zu kühlen.
  • Luftdicht verpacken: Nahrungsmittel in dichten Behältern lagern, damit sie vor Feuchtigkeit und Luft geschützt bleiben.
  • Asche nutzen: Gemüse und Wurzeln in Asche einlagern, um sie trocken und kühl zu halten.

Kapitel 6: Unterschlupf finden

Temporäre Unterkünfte in der Natur errichten
Wenn ihr in der Wildnis unterwegs seid, braucht ihr mehr als nur einen Unterschlupf – ihr benötigt einen Schutz, der euch vor den Elementen und Gefahren der Natur bewahrt. Der Bau einer temporären Unterkunft trennt euch zwischen Komfort und Kälte. Er gibt Sicherheit und minimiert Risiken. Ihr müsst euch zuerst für den richtigen Standort entscheiden: Geschützt vor Wind, fernab von Flüssen, die bei Regen über die Ufer treten könnten, und auf festem Boden, der nicht abrutscht.

Nutzt die Ressourcen um euch herum klug, sei es Holz, Blätter oder Schnee. Mit ein wenig Geschick könnt ihr in kürzester Zeit einen stabilen Unterschlupf errichten, der euch die Nacht über sicher hält.

Verschiedene Arten von Notunterkünften
Je nachdem, wo ihr euch befindet und welche Materialien verfügbar sind, müsst ihr flexibel reagieren

  • Ein Tarp ist eine der vielseitigsten Optionen – leicht und kompakt, aber extrem effektiv, wenn es darum geht, euch vor Regen oder Sonne zu schützen. Spannt es zwischen Bäumen oder über einen improvisierten Rahmen und schon habt ihr in Windeseile einen Schutz vor den Elementen.
  • In waldreichen Gegenden ist eine Laubhütte eine großartige Option. Hierbei schichtet ihr Äste und Laub, um eine isolierende Schicht zu schaffen, die euch vor Wind und Kälte bewahrt.
  • Wenn ihr euch im Schnee befindet, könnt ihr sogar eine Schneehöhle bauen. Sie mag spartanisch klingen, bietet aber hervorragenden Schutz vor eisigem Winden und hält die Wärme erstaunlich gut.

Jede dieser Notunterkünfte hat ihren eigenen Charme – und ihre eigenen Herausforderungen, aber alle bieten euch Sicherheit in schwierigen Zeiten.

Schutz vor Witterung und Raubtieren

Sorgt dafür, dass eure Notunterkunft stabil ist und keine lockeren Stellen aufweist, die Wind oder Regen durchlassen könnten. Außerdem solltet ihr eure Schlafstätte so errichten, dass sie nicht auf den üblichen Pfaden von Wildtieren liegt. In dicht bewaldeten Gebieten kann es sinnvoll sein, eure Unterkunft etwas höher zu errichten oder einfache Barrieren aus Ästen und Dornen zu schaffen.

Letzter Tipp: Falls ihr euch in einer Region mit gefährlicheren Tieren befindet, ist es klug, eure Nahrung fernab von eurem Schlafplatz zu lagern, um keine ungebetenen Gäste anzulocken.

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